Schulkinder und Erwerbstätige aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen können sich schon seit Jahren über einen gesetzlichen Feiertag am 31. Oktober freuen: den Reformationstag. Doch 2018 ist das erste Jahr, in welchem auch in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein der 31. Oktober, der Abend vor Allerheiligen, ein Feiertag ist.

Viele Schüler denken an diesem Tag eher an Halloween, bei welchem man abends Süßigkeiten sammeln geht und Kürbisse zu Fratzen geschnitzt werden. Die Tradition stammt aus Irland und wurde von den Auswanderern in den USA weitergepflegt. Halloween ist der Abend vor Allerheiligen, welcher ebenfalls ein christlicher Feiertag ist, an welchem allen Heiligen des Christentums gedacht wird. Allerheiligen ist ein Feiertag in den überwiegend katholisch geprägten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Allerdings feiern die Protestanten, eine andere Konfession der christlichen Kirche, an diesem Tag etwas anderes: die Reformation. Vor etwa 500 Jahren soll der damals noch katholische Priester Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg gehämmert haben, in welchen er den Ablasshandel der katholischen Kirche anprangerte. Daraufhin sollte er seine Schriften vor dem Reichstag in Worms widerrufen. Dies tat er jedoch nicht und wurde für vogelfrei erklärt, das heißt, dass jeder Mensch Luther umbringen durfte. Auf seiner Heimreise wurde Luther vom Kurfürsten Friedrich aus Sachsen „entführt“ und auf der Wartburg bei Eisenach versteckt, auf welcher Martin Luther in mehreren Jahren die Bibel ins Deutsche übersetzte.

Die mutmaßliche Veröffentlichung der Thesen hat eine bedeutende Auswirkung bis heute: Die westliche christliche Kirche spaltete sich in einen protestantischen und einen katholischen Zweig auf, dabei sind die Menschen im Norden und Osten Deutschlands eher protestantisch, auch evangelisch genannt, und im Süden und Westen eher katholisch geprägt, weil die Fürsten, die zur Zeit der Reformation in diesen Gebieten regierten, eine Konfession für ihr Staatsgebiet wählten.

Es gibt zwar Unterschiede zwischen den Protestanten und Katholiken, jedoch sind alle Christen.

Letztes Jahr war anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation in allen Bundesländern frei. Daraufhin wurden Diskussionen lauter, den Reformationstag auch in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Feiertag zu würdigen. Die Hamburger Bürgerschaft entschied bereits im Februar 2018, den 31. Oktober als „Tag der Reformation“ als zehnten gesetzlichen Feiertag aufzunehmen.

Zur Feier dieses Tages besteht in Hamburg die Möglichkeit, 25 Museen kostenlos zu besuchen. Darunter befinden sich unter anderem die Kunsthalle, das Zollmuseum und das Museum der Arbeit.

Wie verbringt ihr den schulfreien Tag: die Lieblingsserie suchten, mit Freunden treffen oder doch klassisch Süßigkeiten sammeln gehen?

Von Levin

3 Gedanke zu “Warum haben wir am 31. Oktober schulfrei?”

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