Wir, drei Mitarbeiter des SPICKERs, waren am 9. Dezember 2022 neben 51 weiteren jungen Journalist*innen in Berlin zur Jugendpressekonferenz mit der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (SPD), um ihr unsere Fragen zu stellen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz BMZ) hat die Aufgabe, durch konstruktives Arbeiten und Planen mit den jeweiligen Partnerstaaten (Entwicklungs- oder Schwellenländer), den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern. Diese Zusammenarbeit soll die Prinzipien der UN, also vor allem Menschenrechte, den Umweltschutz und Bildung, durch Unterstützungen in Form von finanziellen und infrastrukturellen Hilfen durchsetzen. Das Ministerium wird derzeit von Svenja Schulze (SPD), ehemals Umweltministerin, geleitet. Es hat aktuell 65 feste Partnerstaaten, die das Ministerium mit einem jährlichen Budget von 12 Mrd. Euro fördert. Das wichtigste Ziel des Ministeriums ist, die Agenda 2030 der UN und die damit inbegriffenen 17 Ziele zu einer Stabilisierung und einer Verbesserung der Lebensumstände in diesen Ländern bestmöglich umzusetzen.

Die 17 Ziele ©BMZ

Die Fahrt zum BMZ in Berlin sollte 08:04 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof starten. Unsere allseits für ihre Pünktlichkeit bekannte Deutsche Bahn verschonte uns sogar, nur ein paar Minuten Verspätung. Sollten die Bahnfahrten an diesem Tag etwa gut laufen und unter einem guten Stern stehen?

Mit den Leuten von unserer Redaktion fuhren außerdem unser Redaktionsmitglied Leon Till in Doppelfunktion für MRG TV, Jakob von einer anderen Schülerzeitungs-Redaktion und Frau Becker als Beratung mit. Eigentlich wollten wir unsere Fragen auf der Zugfahrt gründlich durchgehen, den Großteil der Zeit wurden aber die großen (oder vielleicht eher kleinen?) Fragen des Lebens besprochen, sich mit Jakob ausgetauscht oder sogar Fremdsprachen gelernt.

Als der Zug dann ankam, mussten einige erst einmal unsere Hauptstadt bewundern, bevor wir dann mit der S-Bahn in Richtung Ministerium fuhren. Dort angekommen bemerkten wir dann, dass uns noch ein wenig Zeit vergönnt war. Was tut man, wenn man als Ortsfremder im Zentrum von Berlin ist? Richtig, man schlendert zum Brandenburger Tor. Dabei überquerten wir die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Einige ließen es sich nicht nehmen, diese zu fotografieren. Das Tor erreicht, wurden dann die obligatorischen Touristenbilder gemacht, danach gingen wir zurück zum Ministerium.

©SPICKER

Im Ministerium angekommen, fand eine Kontrolle statt, danach wurden wir nach oben geführt. Eine kurze Einleitung später gab es erstmal etwas zwischen die Zähne: Brezeln, Brötchen und Mousse au Chocolat. Die Brezeln und das Brötchen waren eigentlich lecker, der Nachtisch war ungefähr so gut wie das Gedächtnis eines Goldfisches. Ein gefüllter Magen bleibt allerdings ein gefüllter Magen, wer bin ich also, mich darüber zu beschweren. 

Darauf folgte eine Stunde, in der wir dem Pressesprecher Nikolai Fichtner einige Fragen zu seinem Beruf und anderen Dingen stellen durften. Diese Informationen waren lediglich für die Anwesenden bestimmt, um ein wenig Rahmeninformationen zu geben. Die Stunde verging sehr schnell, obwohl die meisten keine Fragen für ihn vorbereitet hatten, aber doch viele Fragen spontan aufkamen.

Christian Kolb (Organisation des Jugendpressetages, Jugendmedienzentrum Deutschland e. V.), Nikolai Fichtner (BMZ) ©SPICKER

Um ca. 14 Uhr kam es endlich zum Höhepunkt der Jugendpressekonferenz: Die Ministerin Svenja Schulze betrat den Raum. Endlich die Person, der wir all unsere Fragen an den Kopf werfen konnten. Leider gibt es nur eine Ministerin und über 50 Schüler*innen von diversen Schüler*innenzeitungen, einem Schulradio, einem Schulblog und einigen anderen Medien mehr. Da jede Frage ausführlich beantwortet wurde, kamen wir am Ende unter Zeitdruck, wodurch die letzten Fragen weniger ausführlich gestellt und beantwortet werden konnten. Ärgerlich!

Es kam eine große Variation an Fragen auf, einige davon waren gut, andere waren etwas… unnötig. Einige der gestellten Fragen hätte man durch etwas Herumstöbern auf der Webseite des BMZ selbst beantworten können, andere gehörten gar nicht zum Aufgabenbereich des Ministeriums. Die meisten Fragen wurden wahrheitsgemäß beantwortet und deckten sich mit unseren Recherchen, bei ein paar kritischen Fragen wich sie allerdings größtenteils aus.

Svenja Schulze, Levin A. ©SPICKER

Im Anschluss wurden noch einige Fotos mit der Ministerin gemacht, danach war die Veranstaltung vorbei.

Nachdem wir uns wieder mit Frau Becker getroffen hatten, mussten wir planen, was wir noch in Berlin machen wollten. Was tut man, wenn man als Ortsfremder im Zentrum von Berlin ist und es dunkel ist? Richtig, man schlendert zum beleuchteten Brandenburger Tor. Das Tor erreicht, wurden die obligatorischen Touristenbilder gemacht und wir schlenderten oder viel mehr eilten (aufgrund der Kälte) durch die Straßen auf der Suche nach Essen.

Glückselig, mit Essen vor der Nase, diskutierten wir über wilde Theorien bezüglich eines sehr beliebten Mannschaftssports, die wahrscheinlich in gewissen Umgebungen zum sofortigen Lynchen der Person geführt hätten, wenn sie diese Theorien laut verkündet hätte. Danach gingen wir noch zum Reichstagsgebäude und wagten einen Blick in das ARD-Hauptstadtstudio. Als die Kälte uns immer mehr zusetzte, beschlossen wir, uns langsam Richtung Bahnhof zu bewegen.

Erinnert ihr euch noch an den guten Stern, unter dem unsere Zugfahrten an diesem Tag stehen sollten? Dieser war in dem Moment, in dem wir den Bahnhof betraten, zu einer Supernova verglüht. Bam, zwei Stunden zu früh auf einem kalten Bahnhof. Dazu kamen noch 25 Minuten Verspätung. Irgendwann verabschiedete sich eine Person, da diese ihre Verwandtschaft in Berlin besuchte.

Ewigkeiten später kam dann endlich der Zug. Wollten wir eigentlich auf unserer Rückfahrt anfangen zu schreiben? Ja. Haben wir stattdessen irgendwas anderes gemacht? Ja.

Fazit:

Die Jugendpressekonferenz war eine Veranstaltung, die wir immer wieder besuchen würden. Wir hatten nicht nur die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sondern lernten auch,, wie eine Pressekonferenz abläuft, was das Ministerium genau macht und was ein Pressesprecher tut. Zudem hatten wir die Möglichkeit zu erfahren, was für Medien andere Schulen überhaupt nutzen, und natürlich die Gelegenheit, nach Berlin zu fahren. Schön wäre gewesen, wenn es die Möglichkeit für mehr Fragen gegeben hätte. 

Was ich mir sehr wünschen würde, wäre, dass mehr Ministerien solche Jugendpressetage anbieten würden, da solche Momente oft über jede ach so gründliche Recherche gehen. 

Das Material, das wir durch die Jugendpressekonferenz bekommen haben, werden wir auf jeden Fall für weitere Artikel nutzen.

Beitragsbild: ©SPICKER

Autoren: Jonathan und Levin A.

Aktualisiert am 29.01.2023.

Von Jonathan

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