Vor mehr als einem Jahr erschien die letzte gedruckte Ausgabe der Schülerzeitung. Fortan wurden alle Artikel, auch dieser, auf der eigenen Website des SPICKERs hochgeladen. Lest dazu unseren Artikel zum einjährigen Jubiläum des SPICKERs.
Ich, der selbst in der ehemaligen Redaktion mitwirkte und auch schon in der Schülerzeitung meiner Grundschule aktiv gewesen war, kann mich noch genau an die alten Zeiten erinnern, in welchen man auf ein festes Datum zum Druck und Verkauf der Zeitung hingearbeitet hatte. Also eine offline Schülerzeitung. Es war ein ganz anderes Arbeitsgefühl damals, man fühlte sich gebunden und konnte nicht über alles schreiben, weil es dann am Ende des Halbjahres, wenn die Zeitung in den Druck gehen sollte, nicht mehr aktuell war. Bei der digitalen Schülerzeitung im Internet ist das ganz anders.
Wie auch heute traf sich die Redaktion einmal in der Woche, um sich über Artikelideen, den Stand der geschriebenen Artikel und Gestaltung der Schülerzeitung auszutauschen. Wir saßen nicht vor dem Computer und öffneten das Forum in IServ, um die Tagesordnung zu besprechen oder geschriebene Artikel anzuschauen; nein, alles wurde mit Stift und Papier protokolliert. Dies erschwerte die Arbeit und Kommunikation in der Redaktion, da genaue Absprachen nur während einer Sitzung getroffen werden konnten und sich jeder auf die Arbeit der Anderen verlassen musste.
An unseren Artikeln schrieben wir dann zu Hause, dies geschah aber auch an einem Computer. Zu heute unterscheiden sich die Artikel kaum. Wir schrieben zu aktuellen schulischen Veranstaltungen wie dem Anschaffen der Bienenvölker, zu politischen Themen oder interviewten neue Lehrer. Auch schrieben wir Erörterungen wie zum Beispiel zur Frage, ob die Nutzung von Smartboards im Unterricht sinnvoll sei. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass damals die Frage, ob das Thema zum Zeitpunkt des Drucks der Zeitung noch relevant ist, noch wichtiger war, da der SPICKER nur halbjährlich erschien. Dieses Problem stellte uns vor eine Hürde, da Artikel entweder nicht aktuell genug waren oder über Themen am Ende des Schuljahres nach dem Druckauftrag nicht mehr berichtet werden konnte.
Zu einem festen Termin, einer Deadline, mussten alle Artikel fertig gestellt sein, damit der Beauftragte mit der Gestaltung der Ausgabe beginnen konnte. Das war kein großer Aufwand, da es dafür verschiedenste Computerprogramme gibt, allerdings stand die Person unter immensem Druck, denn nur sie war verantwortlich dafür, dass alles rechtzeitig an die Druckerei in den Druck geschickt werden konnte.
Nach einer zweiwöchigen Wartezeit wurden die gedruckten Ausgaben, die eine Auflage von etwa 100 Exemplaren umfassten, in die Schule geliefert. Jetzt mussten wir uns um den erfolgreichen Verkauf kümmern, um unsere laufenden Kosten wie die Bezahlung der Druckerei, die wir in Vorkasse beschäftigten, Technik und Belohnung der Redakteure bezahlen zu können. Ein hilfreiches Stützbein dabei waren auch unsere Werbepartner, die Anzeigen in der Schülerzeitung schalten konnten, damit wir nicht in finanzielle Notlagen gerieten, wie Zahlungsunfähigkeit bezüglich von Rechnungen oder aufgrund der Anschaffung einer neuen Kamera.
Heute sieht unsere Redaktionsarbeit anders aus. Wir sind modern, stellen unsere Artikel allen im Internet werbefrei zur Verfügung und können über IServ besser in Kontakt bleiben. Und das alles seit einem Jahr.