Seit Beginn des Kalenderjahres 2023 trägt Frau Abed offiziell den Titel als Lehrerin und unterrichtet seitdem als vollkommene Lehrkraft an unserer Schule. Bereits zuvor machte sie ihr Referendariat am Margaretha-Rothe-Gymnasium. Wir führten ein Interview mit Frau Abed, damit ihr sie einmal besser kennenlernen könnt.

SPICKER: Welche Fächer unterrichten Sie?

Frau Abed: Ich unterrichte Deutsch, Englisch, habe noch die Qualifikation für Deutsch als Zweitsprache, würde gerne noch Theater unterrichten und habe im Lehrauftrag auch Religion unterrichtet, aber das mache ich momentan nicht.

SPICKER: Wie sind Sie an das Margaretha-Rothe-Gymnasium gekommen?

Frau Abed: Ich habe 2019 im Studium mein Kernpraktikum hier am MRG von der Uni aus machen müssen und dürfen und bin dann hier geblieben. Erstmal mit Lehraufträgen und dann letztendlich mit einem Referendariat. Und jetzt bin ich voll übergegangen.

SPICKER: Wie kam es zu Ihrem Referendariat hier am Margaretha-Rothe-Gymnasium?

Frau Abed: Dadurch, dass ich im Kernpraktikum in den Lehraufträgen hier so viel Spaß hatte, habe ich mir aktiv gewünscht, hier bleiben zu dürfen und hab relativ schnell der Schulleitung deutlich signalisiert, dass ich gerne bleiben wollen würde, wenn es sich irgendwie einrichten ließe. Und ich glaube, das hat von beiden Seiten her ganz gut gepasst.

SPICKER: Haben Sie sich gefreut, dass Sie am Margaretha-Rothe-Gymnasium bleiben konnten?

Frau Abed: Sehr! Ich habe mir auch nach dem Ref (Referendariat) gewünscht, hier bleiben zu dürfen. 

SPICKER: Was passiert jetzt, nachdem Sie Ihr Referendariat abgeschlossen haben?

Frau Abed: Jetzt unterrichte ich hundert Prozent und erlebe die Realität des Lehrerdaseins mit hundert Prozent und merke, dass das total schön, super viel Spaß macht, total erfüllend, aber auch anstrengend ist. Und man muss sich auch erstmal dran gewöhnen, vom Ref (Referendariat) in die Vollzeitstelle überzugehen und das ist halt einfach anders.

Frau Abed ©Frau Abed

SPICKER: Worin unterscheidet sich Referendariat von dem Job als Lehrkraft?

Frau Abed: In dem Zeitmanagement, das man für Stunden anlegt. Im Referendariat ist es ja so, dass man sehr stark darauf sich konzentriert, sehr guten Unterricht auch zeigen zu können. Da bereitet man eine Stunde teilweise über mehrere Stunden vor. Also dass man dann eine Stunde, die man zeigt, teilweise Tage lang in der Vorbereitung sitzt. Und das kann man natürlich für realistische Schulstunden so nicht ansetzen, das kann man nicht. 

SPICKER: Gibt es irgendetwas, was Ihnen am Margaretha-Rothe-Gymnasium nicht gefällt und wieso?

Frau Abed: Gute Frage. Ich glaube, ich hätte gerne wieder mehr Zeit. Also im Ref (Referendariat) habe ich relativ viel Zeit damit verbringen können, auch bei anderen Kolleginnen und Kollegen auch mit in den Unterricht hereinzugucken, mal mitzulaufen oder auch mehr Zeit gehabt für in der Pause oder der Freistunde mal einen Kaffee in der Lehrerlounge zu trinken und so. Das fehlt mir jetzt ein bisschen. Das fällt jetzt halt weg. Jetzt ist es wirklich sehr stark konzentriert auf den eigenen Unterricht und auf die eigene Zeitplanung und das Management, viel Korrektur. Das hat aber per se nichts mit dem MRG zu tun, glaube ich. Das ist dann eher das realistische Leben, was einen einholt. 

SPICKER: Was gefällt Ihnen am Margaretha-Rothe-Gymnasium?

Frau Abed: Alles! Nein, natürlich gibt es auch Dinge, die vielleicht woanders besser laufen, mit Sicherheit. Ich glaube, das volle Paket gibt es nirgends, aber ich finde am MRG tatsächlich das Kollegium und die Schülerschaft total toll. Also ich habe im Kollegium sehr sehr viele Freunde gefunden, Leute, mit denen ich mich sehr gut verstehe und mit denen ich total gerne zusammen bin und die Schülerschaft inspiriert mich jeden Tag. Ich finde, wir sind eine wunderbare Mischung aus allen verschiedenen Ecken irgendwie und alle kommen mit ihren Gedanken, ihren Werten und ihren Herausforderungen zusammen und ich finde, dass das MRG eine tolle Art hat, damit umzugehen. 

SPICKER: Wie würden Sie gerne von Ihren Lerngruppen begrüßt werden? 

Frau Abed: Das ist eine gute Frage. Momentan begrüßen sie mich mit „Guten Morgen, Frau Abed.“ Ich glaube, ich finde das auch gut. Das können sie auch gerne beibehalten. Ich glaube, was ich eher will, was bei mir auch stärker strukturiert ist, ist das „Auf Wiedersehen“ am Ende der Stunde. Viele legen den Fokus ja so stark auf das Beginnen und ich finde das gemeinsame Beginnen auch wichtig. Aber ich verabschiede meine Gruppen mit „und Tschüss“ und wir alle sagen gemeinsam „Tschüss“. Oder halt im Englischunterricht mit „Bye Bye“ und das erste „Bye“ sage ich und die sagen halt das zweite „Bye“.  

SPICKER: Wieso haben Sie sich dazu entschieden, Lehrerin zu werden bzw. das Lehramt zu studieren. 

Frau Abed: Ich hab das eigentlich schon immer gewollt. Also seitdem ich im Kindergarten war, ich glaube, das liegt so ein bisschen daran, dass mir meine Eltern immer gesagt haben, ich sei eine gute Lehrerin. Ich habe zwei ältere Brüder, denen ich immer viel beigebracht habe. Und ich hatte immer Spaß daran, mit Leuten über Dinge zu reden, zu diskutieren und im Austausch zu sein. Es ist ein sehr sozialer Beruf, ich liebe es, von Menschen umgeben zu sein, mich mit Menschen zu umgeben. Und ich glaube, einfach Lehramt gibt da ganz viel, was andere Jobs nicht geben. Ich hab eine ganze Weile überlegt, ob ich Ärztin werden möchte, speziell Kinderärztin, und habe dann aber gedacht: Irgendwie ist es mir lieber, Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu treten, die halt gesund sind und nicht irgendwie an Krankheiten erkrankt sind. Ich finde, das System „Schule“ hat seine Probleme, mit Sicherheit. Aber irgendwie fühle ich mich in dem Kontext „Schule“ sehr wohl und zu Hause. 

Ich sage immer: Wir haben den lustigen Job der Welt. Weil am Ende ist jeder Tag so anders und wir werden dafür bezahlt, hier mit Leuten ‚‚abzuhängen”, Spaß dabei zu haben und über Inhalte, die wir meistens für lustig und interessant halten, zu diskutieren. In welchem Job kann man das auf diese Art und Weise? Das ist schon im Lehramt einzigartig.

SPICKER: Woher kommen Sie?

Frau Abed: Aus Schleswig-Holstein. Also vom Dorf, ich bin auf dem Dorf groß geworden.

SPICKER: Was waren Ihre Lieblingsfächer, als Sie zur Schule gingen?

Frau Abed: Das ist schwierig. Ich mochte bis auf die Naturwissenschaften eigentlich alles wirklich sehr gerne. In Mathe, Physik und Chemie war ich nicht so gut. In allem anderen war ich immer ziemlich gesegnet mit guten Noten. Als Profil habe ich bei meinem Abi das ästhetische Profil mit Musik und Kunst als Hauptfächer gewählt. Das mochte ich immer super super gerne, hatte aber auch immer Spaß an Englisch und Deutsch. Und Bio fand ich auch immer toll. Manchmal denke ich, ich hätte Bio noch studieren können und Sport fand ich auch immer cool. Ja, aber ich glaube Kunst und Musik waren meine Lieblingsfächer als Schülerin. 

SPICKER: Welche Sprachen sprechen Sie? 

Frau Abed: Aktiv sprechen natürlich Deutsch und Englisch. Dann habe ich in der Schule selber Französisch gelernt und habe für die Uni Latein, Altgriechisch und Hebräisch belegen müssen, aber die spricht man ja nicht. Also ich habe unter anderem Religion studiert, deswegen konnte ich es unterrichten, aber habe es nicht fertig studiert, deswegen ist es eigentlich keines meiner Fächer, also jetzt nicht mehr. Frau Lehmann gibt sich beste Mühe, mir auch mal ein paar Worte Spanisch beizubringen, wenn wir gemeinsam im Spanienurlaub sind. Aber da bin ich nicht so richtig begabt und ich spreche in Grundzügen Fārsī, aber auch nicht gut. Das sind so meine Sprachen. 

SPICKER: Sie fahren mit Frau Lehmann gemeinsam in den Spanienerlaub? 

Frau Abed: Frau Lehmann und ich haben beide gleichzeitig damals den Lehrauftrag begonnen und haben uns hier am MRG kennengelernt. Wir sind gemeinsam jetzt schon zwei Mal in den Urlaub gefahren und einmal davon nach Spanien. 

SPICKER: Was essen Sie am liebsten?

Frau Abed: Phở. Wenn ich mich entscheiden müsste, für den Rest meines Lebens nur noch ein einziges Gericht essen zu dürfen, dann wäre es Phở. 

SPICKER: Haben Sie irgendwelche Hobbys bzw. was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? 

Frau Abed: Tatsächlich relativ viel. Ich gehe gerne und viel zum Sport, ich bin gerne und viel mit Freunden unterwegs, ich reite gerne, ich fahre super gerne Ski — deswegen auch die Skireise, ich tanze sehr gerne — also ich habe bis zu meinem neunzehnten Lebensjahr leidenschaftlich und viel Ballett getanzt, das ist jetzt nicht mehr ganz im Alltag integrierbar. Aber ich tanze sehr gerne auch Paartänze, also Salsa, Samba, also lateinamerikanische Tänze. Alles, was eigentlich mit Musik zu tun hat, ich singe unglaublich gerne, ich habe als Kind Klavierspielen gelernt, ich hab jetzt leider kein Klavier zu Hause mehr in der Wohnung, das passt nicht. Aber ich singe unglaublich gerne und freue mich über alles, was mit Musik zu tun hat. 

SPICKER: Scheint so, als wären Sie sehr talentiert. 

Frau Abed: Vielseitig interessiert, könnte man so sagen.

SPICKER: Danke für das Interview! 

(Interview durchgeführt am 30.03.2023)

Von Yunis

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