Am Samstag, dem 09.09.2023, fand zum ersten Mal seit vier Jahren das Musikevent „Stars For Free” in Hamburg statt. Das Konzept des Events ist, dass die Tickets nicht erwerbbar sind, sondern auf verschiedene Weisen von Radio Hamburg verlost werden. Da man die Stars umsonst sehen kann, heißt das Event „Stars for free”. Insgesamt wurden 12.000 Karten verteilt. Der SPICKER wurde hier als Teil der Presse eingeladen. Das erste Mal wurde das Event schon 1997 veranstaltet. 2019 wurde es das erste Mal von Radio Hamburg in die Barclays-Arena geholt – um dann aufgrund von COVID-19 nicht mehr stattzufinden

Die volle Arena vor dem Beginn ©SPICKER

Das Show-Opening begann erst um 16 Uhr, doch da um 14 Uhr Einlass war, warteten schon große Menschenmassen vor den Haupteingängen. Da wir als Presse eingeladen wurden, kamen wir ohne Anstellen durch einen der Nebeneingänge, der nur für besondere Leute gedacht ist, hinein. Wir bekamen unsere Pressekarte mit Fotopass und wurden in den Presseraum geschickt. Dieser war ein kleiner Raum, in dem das genaue Programm hing, es kleine Snacks sowie Getränke gab und die Fotoleinwand für die Künstler*innen aufgebaut war. Zur Presse gehörten neben zwei oder drei anderen Schüler*innenzeitungen noch einige Redakteur*innen von größeren Zeitungen, allerdings viel weniger als ich gedacht hätte. Schon bis hier war es eine beeindruckende Erfahrung, einer von wenigen Leuten zu sein, die Zugang zum Presseraum und den Bühnengraben haben. Außerdem kannten die Zuschauer*innen das genaue Programm noch nicht, sondern nur, wer wann auftreten würde. 

Bis zur Eröffnung sorgte eine DJ für etwas Unterhaltung in der Arena. Die Stimmung war allerdings eher gemischt: Während einige schon in der Mitte tanzten, saßen die meisten einfach auf ihren Plätzen und warteten. Im Hintergrund geschah allerdings schon etwas. Um 15 Uhr begann der Foto-Call und die Interviews mit Ray Dalton. Das Zeitfenster hierfür war sehr kurz, schon nach ungefähr 20 Minuten verschwand er wieder. Im Laufe des Tages gab es noch Foto-Calls und Interviews mit Zoe Wees und Nico Santos, die alle ähnlich kurz waren. TOPIC verpassten wir leider, weil der Termin kurzfristig geändert wurde. Auch das Miterleben der Foto-Calls war sehr beeindruckend. Am Ende sieht man nur die fertigen Fotos vor der Fotowand und die Interviews, aber wie das Ganze entsteht, bekommt man sehr selten mit. Die Foto-Calls waren immer während des Auftritts eines*r anderen Künstler*in, was zwar zeitlich notwendig war, dennoch hätte ich lieber den ganzen Auftritt mitbekommen. 

Um 16 Uhr wurde endlich die Show endlich mit einem Einspieler von Radio Hamburg eröffnet. Fast direkt machte der Chor „De Tampentrekker” mit „What shall we do” und ein paar anderen Stücken den Anfang. Für mich kam der Auftritt überraschend und ich wurde regelrecht überrumpelt, doch genau so sollte ein Start sein. Damit wurden selbst die trägsten Leute „aufgeweckt” und es kam direkt Schwung in die Arena. Danach gab es eine Anmoderation von den Moderator*innen von Radio Hamburg, John Ment, Christian „Stübi” Stübinger und Alicia Alvarezs. Darauf folgte eine Showeinlage des HSV-Cheerleader*innenteams. Alles in allem war es ein gelungener Anfang, der Lust auf die Show machte, aber eben noch nicht zu viel von der Energie für die eigentlichen Stars vorwegnahm.

Nach einer kurzen Wartezeit stürmte Ray Dalton die Bühne. Es wurde nicht herumgeredet, sondern direkt mit sehr viel Schwung gestartet. Dieser zog sich auch durch den gesamten Auftritt, der mit einer Breakdance-Einlage seines persönlichen Kameramanns endete. Hier kam es auch schon zu einem meiner persönlichen Highlights. Mit dem Fotopass durfte ich in den Bühnengraben und zwischendurch setzte sich Ray Dalton direkt an den Rand der Bühne, wodurch die Leute im Bühnengraben aus nächster Nähe dran waren. Mit Ray Daltons Auftritt wurde die ohnehin schon gute Stimmung noch weiter aufgeheizt. 

Ray Dalton direkt am Bühnenrand ©SPICKER

Zwischen den Auftritten gab es jeweils einen Auftritt des Cheerleader*innenteams und etwas von den Moderator*innen. An sich mochte ich die Überbrückung der Pausen, trotzdem war das Ganze immer ein Ticken zu lang. Gleichzeitig standen auch einige Leute auf, um sich zum Beispiel Pommes oder ein Getränk zu kaufen. Für diese war die Länge der Pause vermutlich gut.

Um 16:52 trat dann Michael Schulte auf. Anders als bei Ray Dalton war die Arena am Anfang nicht so energiereich, was aber auch an dem relativ langsamen Anfang lag. Man konnte richtig merken, wie die Stimmung langsam auftaute. Allerdings ist Michael Schultes Musik meinem Empfinden nach auch nicht dafür gemacht, groß energiereiche Stimmung zu machen und das war kein Negativpunkt.

Michael Schulte auf der Bühne ©SPICKER

Ähnliches erwartete ich, um ehrlich zu sein, bei Zoe Wees, wurde allerdings sehr positiv überrascht, als sie einen der besten Auftritte des Abends hinlegte. Dieser startete direkt mit viel Konfetti und einer starken Lichtshow. Hinter der Bühne stand ihr Name in großen, leuchtenden Buchstaben. Allgemein war die Beleuchtung während ihres Auftritts sehr gut, sie wechselte zu den passenden Stellen im Stück, wodurch sich ihre Performance und das Licht quasi vereinten. Da sie sich relativ viel auf der Bühne bewegte, war es auch bei ihr ein außergewöhnliches Erlebnis, im Bühnengraben zu stehen.

Zoe Wees mit Backroundtänzer- und Sängerinnen ©SPICKER

Nach Zoe Wees gab es eine Überraschung für die Besucher*innen. Wir beide hatten bereits auf dem Programm gesehen, dass es einen Special-Guest geben sollte, doch auch wir wussten nicht, wer es war. Ich war extrem gespannt, wurde aber eher enttäuscht. Als „Buddy Ogün”, in Jogginghose, Sportjacke und mit einer Grimasse auf die Bühne trat, hatte ich kein besonders gutes Gefühl. Auch die Musik selbst sagte mir nicht zu. Was man auf dem Ballermann oder im Stadion gut hätte spielen können, wirkte auf mich bei diesem Event ziemlich fehl am Platz. Die Reaktion war gespalten, einige schienen die Musik zu mögen, viele reagierten allerdings ähnlich wie ich und nutzten die Zeit, um sich die Beine zu vertreten, oder blieben einfach auf ihren Plätzen sitzen.

Buddy Ogüns Auftritt ©SPICKER

Etwas Gutes hatte der Auftritt für mich: Meine Vorfreude auf den nächsten Act stieg. Nach der Pause trat dann Nico Santos als Hauptakt auf. Vor seinem Auftritt gab es laute Jubelrufe der Fans. Schon Zoe Wees’ Auftritt hatte uns beeindruckt, doch dieser war noch einmal viel besser. Nicht nur waren Effekte wie Flammensäulen in die Choreografie eingebunden, sondern auch die Interaktion mit dem Publikum war noch einmal ganz anders. Nach Abschluss seines Auftritts wurden das erste Mal die Rufe nach Zugabe laut, die er dann auch gab.

Nico Santos auf der Bühne ©SPICKER

Während der nächste Auftritt anmoderiert wurde, kam es zu einem meiner persönlichen Höhepunkte: Wir durften selbst auf die Bühne, um ein Foto von der Menschenmasse zu machen. Auf Aufforderung wandte sich die ganze Arena zu uns, um uns zuzujubeln.

Den Abschluss des Events machte DJ TOPIC. Sein Auftritt wurde durch die Bildschirme und Lichteffekte untermalt. Während seiner Performance leerte sich die Arena langsam. Als sein Auftritt ca. 21:10 endete, war die Halle nur noch etwa halb voll. Das Event wurde mit einer Danksagung der Moderator*innen and das Team endgültig beendet

DJ Topic mit einer großen Effektshow ©SPICKER

Obwohl die meisten Auftritte nicht meinen Musikgeschmack trafen, hatte ich sehr viel Spaß auf dem Event. Insbesondere, weil ich bisher eher auf kleineren Konzerten gewesen war, war die Erfahrung eine ganz andere. Die Möglichkeit, so eine Veranstaltung mal aus Sicht und mit den Möglichkeiten der Presse zu erleben, war großartig. Auch die Idee des Events finde ich toll, insbesondere weil die Leute, die auftraten, große Radio-Stars sind.

Von Jonathan

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