Um es kurz zu fassen: Nein. Es ist nicht geplant, die Wehrpflicht, die schon vor 13 Jahren in Deutschland ausgesetzt wurde, wieder einzuführen. Es gibt aber einen anderen Ansatz, mit dem Verteidigungsminister Pistorius die sinkenden Zahlen der Bundeswehr ausgleichen will. Pistorius erhofft sich, dass ein neues Wehrdienst-Modell schon 2025 an den Start geht.

Aber was würde das für die deutschen Teenager bedeuten?

Der Plan sieht Folgendes vor: Alle Jugendlichen, die 18 werden, erhalten einen Brief, der einen digitalen Umfragebogen beinhaltet. Für Männer ist es verpflichtend, diesen auszufüllen, für Frauen nicht. Das ist so, da das Grundgesetz vorsieht, dass nur Männer verpflichtend in den Wehrdienst eingezogen werden können. In dem Umfragebogen gibt man an, wie fit und motiviert man ist, in der Bundeswehr zu dienen. Schätzungsweise werden jährlich in Deutschland 400.000 Männer 18 Jahre alt. Von diesen 400.000 Männer sollen dann 40.000 bis 50.000 gemustert werden und von den 40.000 bis 50.000 Männern können 4.000 bis 5.000 der Bundeswehr beitreten.

Der Grunddienst beträgt sechs Monate, welcher bis auf 23 Monate verlängert werden kann. Wer sich schon zu Beginn länger verpflichtet, soll Prämien erhalten. Diese Prämien wären zum Beispiel ein kostenloser Führerschein und Zuschüsse zu Studienkrediten. Des Weiteren erhält man Weiterqualifizierungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr, wenn man mehr als sechs Monate den Wehrdienst ableistet.

Nachdem der Wehrdienst abgeleistet wurde, wird man in die Reserve grundbeordert. Das bedeutet, man hat seinen Wehrdienst abgeleistet, aber im Ausnahmezustand, wie zum Beispiel in einem Krieg, kann man wieder in die Bundeswehr eingezogen werden. Auch ist es möglich, nach dem Wehrdienst als Zeit- oder Berufssoldat bei der Bundeswehr zu bleiben.

Tatsächlich wurde die Wehrpflicht 2011 nicht abgeschafft, sondern auf den Spannungs- oder Verteidigungsfall beschränkt. Laut Artikel 12a des Grundgesetzes kann die gesetzgebende Gewalt durch eine einfache Gesetzesänderung die Wehrpflicht wieder einführen.

Das ganze Modell kann allerdings mit den Neuwahlen im Februar gekippt werden, da die Parteien verschiedenste Meinungen zur Wehrpflicht bzw. zum Wehrdienst haben.

Von Gregor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert