Anfangen kann man vielleicht bei der E-Mail, welche die Redaktion am Morgen des 14. Februars 2023 erhielt und in welcher direkt im ersten Satz verkündet wurde:

„Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid mit Eurer Schülerzeitung beim Hamburger Schüler:innenzeitungspreis 2023 unter den Top 3 gelandet.“

Ziemlich genau so startete auch die E-Mail, die wir ungefähr ein Jahr zuvor erhalten hatten. Doch dieses Jahr war eine Sache anders: Wie gleich im nächsten Satz der E-Mail offenbart wurde, sollte die Preisverleihung dieses Jahr seit drei Jahren erstmals wieder in Präsenz stattfinden. Und so möchte ich hiermit berichten, wie der SPICKER am 23. März 2023 zu der Preisverleihung des Hamburger Schüler:innenzeitungspreises 2023 aufbrach und einen der drei ersten Plätze in der Kategorie “Gymnasium” gewann.

Doch welcher Platz es werden würde, war im Vorhinein noch unklar. Es war nur klar, dass wir an diesem Tag nicht ohne Preis nach Hause fahren würden.

Treffpunkt an diesem 23. Februar war um 15 Uhr vor dem Haupteingang. Doch hier trafen sich nicht nur die vier Redaktionsmitglieder Jonathan (Chefredakteur), Yunis (stellvertretender Chefredakteur), Levin A. und ich, Leon Till, sondern auch unser Schulleiter Herr Plümpe und Frau Becker als betreuende Lehrkraft der Redaktion. Das Wetter war regnerisch und nachdem alle eingetroffen waren, liefen wir zur Bushaltestelle und bekamen den Bus in letzter Sekunde. Nach der Weiterfahrt mit der U-Bahn kamen wir schlussendlich an dem Bahnhof Hallerstraße an und gingen zu Fuß in die Richtung der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, in dessen Miralles Saal die Veranstaltung stattfinden sollte. Auch Prominenz wollte die Veranstaltung begleiten: So saß in erster Reihe, neben dem Direktor der Jugendmusikschule, Prof. Guido Müller, der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung, Ties Rabe.

Gruppenfoto vor dem Miralles-Saal ©SPICKER

Nach einem kurzen Gruppenfoto vor dem Haupteingang des Gebäudes stieß dann noch Frau Wenzel und etwas später Redaktionsmitglied Levin G. dazu, welche beide mit dem Fahrrad eintrafen und etwas mitgenommen von dem Wetter erschienen. Im Foyer konnte man dann seine Kleidungsstücke und Taschen an der Garderobe abgeben und nach dem darauffolgenden Betreten des Saales, setzte sich die gesamte Gruppe rechts in die zweite Reihe. Der Saal füllte sich zunehmend mit den Redakteur*innen und Lehrkräften anderer Redaktionen, doch die Auslastung des Miralles Saals und der über 400 Sitzplätze blieb mittelmäßig.

Eine noch namenlose Band formierte sich auf der Bühne und gegen 16:10 Uhr begann die Preisverleihung mit einem kraftvollen Cover von Sam Smiths „Writing’s On The Wall“, dem Soundtrack des Bondfilms „Spectre”. Mit einer unglaublichen Präzision traf Sängerin Lisa-Marie Ramm, die „The Voice Kids Germany“ 2020 gewonnen hatte, die Töne. Es folgten Cover von Adeles „Photograph“ und Lewis Capaldis „Bruises“. Im Anschluss betrat dann Moderator und Jurymitglied Martin Verg mit den Worten „Nicht ganz schlecht!“ die Bühne und begrüßte alle zu der Veranstaltung. „Wenn der Wikipediaeintrag stimmt, dann ist unser Schulsenator, heute auf den Tag seit zwölf Jahren im Amt.“ Während dieser sichtlich beschämt seinen Kopf schüttelte, fuhr Verg fort: „Ja, da wird schon genickt“. Doch dann wurde der Schulsenator auf die Bühne gebeten und lobte den Auftritt der Band als „Ganz, ganz beeindruckend.“

Danach war die erst Kategorie an der Reihe, die besten Schüler*innenzeitungen der Hamburger Grundschulen. Nachdem der dritte und der zweite Platz auf die Bühne gekommen waren und ihre Urkunde entgegengenommen hatten, landete die Schüler*innenzeitung “Grumbrechtsstrassen-News” der Schule Grumbrechtstraße auf den ersten Platz. Im Anschluss an die Entgegennahme der Urkunde und das Händeschütteln mit Ties Rabe gab es dann, wie bei jedem ersten Platz im Laufe des Abends, eine Laudatio von dem Referenten der Hamburger Schulbehörde für Wettbewerbe, Thomas Bressau. Im Anschluss an diese würdigenden Worte, wurde Sprecher Viktor Hacker auf die Bühne gebeten und trug mit seiner tiefen Stimme einen Beitrag aus einer Ausgabe der Schüler*innenzeitung vor.

Viktor Hacker liest aus einer Zeitung ©Christian Bittcher

Weiter ging es mit den Preisen für die Förderschulen, in welcher „Der neue Elfenbote“ der Schule Elfenwiese zum fünften Mal in Folge den ersten Platz gewann. Nach der Laudatio folgte aus „Der neue Elfenbote“ ein tiefgründiger und nachdenklich machender Text mit dem Titel „Leidenschaft gegen Verstand“, welcher von Hacker vorgelesen wurde. Etwa in der Mitte der Veranstaltung wurde dann der Verband „Jugendpresse Nord e. V.“ von Oliver Schacht, Mitglied des Beirats dieses Vereins, vorgestellt und eine Musikeinlage der beiden Gitarristen Henrik und Erik folgte.

„Leidenschaft gegen Verstand“ aus „Der neue Elfenbote“, vorgetragen von Viktor Hacker ©Leon Till

Als nächstes folgten die Preise für die Stadtteilschulen, in welcher sich die Schüler*innenzeitung „Lampe“ der Julius-Leber-Schule gegen „Container“ und „Peperoni“ auf dem Siegertreppchen durchsetzen konnte. Die Lesung von Hacker aus „Lampe“ griff hier einen Beitrag über den Selbstfindungsprozess der Redaktion beim Gendern auf: Überlegungen über die Verwendung einer neutralen Form, der weiblichen Form als Hauptform oder die Anpassung der Personalendungen zu i.

„Kein einfaches Thema, ich nehme an, unser Senati […] könnte ein Lied davon singen“, führte der Moderator fort. „Müssen sie jetzt nicht, sie müssen kein Lied singen. Sie müssen noch kurz durchhalten, wir gehen in die letzte Kategorie.“ Jetzt war es also so weit, jetzt kam die es zu der Preisverleihung an die Schüler*innenzeitungen der Gymnasien. Der Moderator fuhr fort: „Auch da haben wir drei Nominierte auf dem Kampf um die Podestplätze, alphabetisch sind das „Allee you can read“ vom Gymnasium Allee […], „ANONYM“ vom Gymnasium Ohtmoor […] und „SPICKER Online“ vom Margaretha-Rothe-Gymnasium“. Wir wurden also mit einem etwas ungewöhnlichen Namen wiedergegeben, wo wir doch als einzige Online-Zeitung anwesend waren. „… und dann schauen wir mal: Dritter Platz ist *der Moment der Anspannung* SPICKER Online!“ Applaus ertönte und wir stehen auf, um uns auf die Bühne zu begeben.

Ties Rabe schüttelt Redakteur Levin G. die Hand ©Christian Bittcher

Dort gibt dann Ties Rabe allen Redakteuren und Frau Becker die Hand. Während so manch einer von uns etwas enttäuscht schaut, war bei anderen die Anspannung gelöst, wie auch Moderator Verg feststellte. Anschließend stellten wir uns, für das Gruppenfoto, alle in einer Reihe und Schulsenator Rabe übergab uns die Urkunde für den dritten Platz, welche Yunis und Jonathan darauf gemeinsam in die Kamera hielten. Jetzt hieß es lächeln, doch Frau Becker hielt noch ein Pläuschchen mit Herrn Rabe, was der Moderator etwas später aufgriff: Er habe hier gerade gehört, dass die Mädchen aus der Redaktion gerade für eine Mathearbeit lernen müssten und deswegen nur Jungs da seien. Dann gab es nochmal Applaus und wir traten von der Bühne ab.

SPICKER-Redaktion betritt die Bühne und nimmt die Urkunde entgegen ©Leon Till
Thomas Bressau hält Laudatio
©Christian Bittcher

Den zweiten Platz holte sich „ANONYM“ und der erste Platz ging dementsprechend an „Allee you can read“. Ein letztes Mal folgte die Laudatio von Herrn Bressau und die Lesung von Herrn Hacker. Und während sich Bressau noch als „Referenti“ bezeichnet und bei dem „Moderati“ bedankt, bezeichnet Hacker seine Berufsgruppe als „Sprechi“ und beginnt ein letztes Mal mit der Lesung aus der Gewinner*innenzeitung, in welcher es tatsächlich nochmal ums Gendern geht.

Nach einem Gruppenfoto aller und aller erstplatzierten Redaktionen vollendet dann die fünfköpfige Band vom Anfang noch die Preisverleihung bravourös mit zwei Songs: „The Show Must Go On“ von Queen und „Rolling in the Deep“ von Adele. Kurz nach 18 Uhr wurde dann das Buffet im Foyer mit Snacks und Getränken eröffnet und Teile unserer Redaktion begannen sich mit Redakteur*innen von „ANONYM“ auszutauschen. Herr Plümpe verabschiedete sich und etwas später machten sich dann auch alle anderen vom MRG auf den Weg nach Hause oder auf zur Schule, wo die Skatenight des Schulsprecher*innenteams bereits seit fast einer Stunde lief.

Beitragsbild: ©Christian Bittcher

Von Leon Till

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert