Am 29. September, einen Tag nach Eröffnung des Filmfestes Hamburg, begann das MICHEL Kinder und Jugendfilmfest. Ich, SPICKER-Redakteuer Yunis, bin dieses Jahr Teil des Moderationsteams dieses Filmfestes gewesen. Im Folgenden teile ich meine Erfahrungen an einem meiner Moderationstage, dem 02. Oktober, mit euch.

Bereits Wochen vor dem Filmfest musste ich mit dem Moderations-Team über Telefonate die Moderation schreiben und den Film über einen vertraulichen Link anschauen. Beides ist essentiell, um eine vollständige und gute Moderation vortragen zu können.

Treffen sollte ich mich mit diesem Moderationsteam um 15 Uhr im Studio-Kino, in der Nähe St. Paulis. Das gibt mir mehr als genug Zeit, um morgens entspannt auszuschlafen. 

Ich gehe bevor ich mich auf den Weg ins Kino mache, die geschriebene Moderation durch, kläre Fragen mit meinem Team und bedrucke dann meine Moderationskarten.  Nun könnte man sich natürlich fragen, warum ich das erst so spät mache, aber ich kann euch dafür eine simple Erklärung liefern: Verbesserungen. Natürlich ändern sich bei so einer Moderation ständig Sachen, da einem beim Üben immer andere Makel auffallen. Auch das, was ich jetzt auf meine Karten drucke, werde ich so nicht vor dem Publikum sagen. So eine Moderation kann nicht einfach abgelesen werden, sie muss auch den Umständen entsprechend improvisiert werden. Während des Druckens fallen mir wie immer wieder Formulierungen auf, die ich gerne anders hätte und dementsprechend braucht es mehrere Druck-Durchgänge, bis ich meine finalen Karten fertigstelle.

Da das Drucken der Karten doch unerwartet lange gedauert hat, packe ich schnell alle wichtigen Sachen Dinge in einen Beutel und mache mich direkt auf den Weg. Mit der Bahn fahre ich bis zum Kino. Einen kleinen Fußweg kann ich nicht vermeiden. Überpünktlich erscheine ich im Kino und wundere mich, warum ich mich selbst so gehetzt habe, wenn ich doch jetzt so pünktlich bin. 

Unser Moderations-Coach ist bereits vor Ort und begrüßt mich. Der Rest des Teams kommt etwas spät, jedoch nicht verheerend. Wir proben unsere Anmoderation, da diese unmittelbar bevorsteht, die Abmoderation werden wir dann während des Filmes üben. Um einige Änderungen komme ich leider nicht herum, ich muss auf meine Karten kritzeln. Das ist bei meiner Handschrift nie ein Vergnügen, muss aber jetzt sein. 

Mit vom Filmfest gestelltem Wasser und Snacks lockern wir unsere Münder vor dem Betreten der „Bühne“, es ist eher ein kleines Podest.

Die Anmoderation läuft ziemlich reibungslos ab. Wir begrüßen das Publikum, leiten den Film „Mimi“ ein und begeben uns dann aus dem Saal. Auch wenn ich mich versprochen habe, bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. In einem kleineren und freien Saal proben und verbessern wir unsere Abmoderation. Auch hier komme ich nicht ums Kritzeln herum, verdammt! Nachdem all unsere Vorbereitungen für die Abmoderation erledigt sind, schließen wir uns dem Publikum an und gucken den Rest des Filmes.

Ehe der Abspann endet und die Lichter angehen, stehen wir wieder vor den Zuschauern und starten unsere Abmoderation. Wir dürfen während dieser ein kurzes Gespräch mit der Einsprecherin des Filmes führen. Ich glaube, euch fehlt da wichtiger Kontext: Alle fremdsprachigen Filme werden vor Ort eingesprochen. Das heißt, dass der Originalton leise läuft, aber die deutsche Übersetzung in Echtzeit darüber gesprochen wird. Der Sinn dahinter ist, dass der Film den gleichen Eindruck behält und trotzdem für alle im Saal verständlich gemacht wird.

Nach dem Gespräch mit der Einsprecherin und dem Ende der Abmoderation besprechen wir mit unserem Moderations-Coach und den anderen Moderator*innen, die nur als Zuschauer anwesend sind, die heutige Moderation und verabschieden uns dann. Die Aufregung verpufft langsam und das Herz hört auf, so schnell zu schlagen.

Ich begebe mich auf den Weg nach Hause und mache mir dort etwas zu essen. Mein Tag ist vorbei und ich mache es mir zuhause gemütlich.

Beitragsbild: ©Yunis

Von Yunis

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