Momentan ist in den Nachrichten fast nichts anderes zu sehen, zu lesen, zu hören, Tag für Tag geht es immer wieder um die Pandemie, die weltweit für Einschränkungen des Alltags sorgt und die niemand so richtig einschätzen kann.

Für mich, als Abiturientin des Jahres 2020, bedeutet das konkret, dass das ohnehin schon kurze vierte Semester (= zweites Halbjahr der zwölften Klasse) noch weiter verkürzt wurde. Die übrigen Klausuren, die ohne Corona bis zum 25. März geschrieben worden wären, wurden durch Onlineprüfungen ersetzt oder komplett gestrichen. In dem zweiten Fall werden dann beispielsweise die Noten von Tests als Klausuren gewertet.

Durch die Schulschließung, die bei uns in Hamburg bisher bis zum 19. April gilt, fallen unsere letzten Schultage komplett weg. Folglich wird es höchstwahrscheinlich weder eine Mottwoche noch einen Abistreich geben. Mein letzter Schultag? Den hatte ich also schon, aber mit der Erwartung, dass es nach den Märzferien regulär weitergehen würde. Ich hatte den letzten Unterricht in der Schule – wo ich die vergangenen siebeneinhalb Jahre sehr viel Zeit verbracht habe und nicht nur gelernt, sondern auch herumgealbert und mich engagiert habe – und wusste das noch nicht einmal. Das hinterlässt ein sehr komisches Gefühl.

Vor allem vor dem Hintergrund dessen, dass die Zukunft so ungewiss ist. Die schriftlichen Prüfungen, die in weniger als einem Monat beginnen werden, sollen zwar wie geplant stattfinden, aber ich kann es mir nur schwer vorstellen. Kriegt dann jede*r Schüler*in einen eigenen Raum inkl. Einzelbetreuung? Oder schreiben wir trotzdem in einem Raum mit genügend Sicherheitsabstand und dürfen uns weder vor noch nach den Prüfungen mit unseren Mitschüler*innen austauschen?

Gleichzeitig läuft auch schon eine Onlinepetition von zwei Hamburger Schülern, die auch dieses Jahr Abitur machen, dass die Prüfungen komplett gestrichen werden und wir alle ein sogenanntes Durchschnittsabitur  bekommen. Das würde konkret bedeuten, dass einfach unsere durchschnittlichen Semesterergebnisse als Noten für unsere Prüfungen gewertet werden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich das finden soll. Einige finden die Idee super, andere sagen, die Prüfungen seien nochmal eine Chance, sich anzustrengen und eine gute Note zu erzielen. Ich persönlich denke, dass wir schon Prüfungen schreiben sollten, aber die Umsetzung den Umständen angepasst werden müsste. Letztendlich finde ich es auch gut, durch die Aufgaben der Lehrer*innen und die selbstständigen Abiturvorbereitungen etwas zu tun zu haben und die Tage danach strukturieren zu können.

Jetzt heißt es erstmal abwarten, Tee trinken und weiter auf das Abitur vorbereiten. Wer weiß, vielleicht hilft mir diese außergewöhnliche Situation auch damit, mich selbst besser organisieren zu können. Auf jeden Fall versuche ich das Beste daraus zu machen. Spaziergänge im Wald, Karten spielen mit der Familie, ein gutes Buch lesen, mit Freund*innen virtuell treffen und austauschen, Rezepte ausprobieren oder Netflix gucken geht schließlich auch alles trotzdem.

Ich hoffe, dass ihr alle gut durch diese Zeit kommt und gesund bleibt. Schreibt doch gerne mal, wie ihr den Coronavirus erlebt. 🙂

 

Von Mascha

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