Nun ist es beschlossene Sache, die schriftlichen Abiturprüfungen in Hamburg werden stattfinden. Der Start wurde wegen der Corona-Pandemie lediglich um fünf Tage nach hinten verschoben, der Endtermin bleibt jedoch gleich: 21. April bis 06. Mai 2020. Das wiederum heißt, dass die Prüfungszeit nur noch zwei Wochen beträgt und die Prüfungen näher beieinander liegen.

Für mich persönlich bedeutet das keine große Änderung, da nur Geographie vom 20. auf den 23. April geschoben wurde und Musik am 28. April und Deutsch am 30. April bleibt. Andere schreiben nun alle drei Klausuren in einer Woche, wodurch sich die Vorbereitung natürlich schwieriger gestaltet. Allerdings war das auch in dem vorherigen Zeitplan so, man kann es eben nicht allen recht machen.

Trotz Corona bleibt die Prüfungsvorbereitung nicht aus… © Mascha

Was ich viel schlimmer an dem Ganzen finde, ist die Unsicherheit. Lange war unklar, ob das Abitur planmäßig stattfinden wird. Einfach mal drauflos lernen und am Ende finden die Prüfungen vielleicht gar nicht statt, toll. Dann eröffnete die Bildungsministerin Schleswig-Holsteins am 24. März, dass in diesem Bundesland 2020 keine Abschlussprüfungen stattfinden sollten. Während einige Mitschüler*innen von mir sich schon ärgerten, nicht in Schleswig-Holstein, sondern in Hamburg zur Schule zu gehen, kam dann am Abend der Beschluss der Kultusminister*innenkonferenz (ein Zusammentreffen der Verantwortlichen aller Bundesländer für Bildung): Die Abiturprüfungen werden stattfinden – soweit dies aus Infektionsschutzgründen möglich ist – und ansonsten höchstens verschoben.

Auch wenn es jetzt etliche Vorsichtsmaßnahmen für die schriftlichen Prüfungen gibt, lässt der Protest nicht nach. Obwohl sich höchstens zehn Schüler*innen während einer Prüfung gleichzeitig in einem Raum aufhalten dürfen, durchgängig ein Abstand von zwei Metern gewahrt und regelmäßiges Stoßlüften gewährleistet werden soll, fühlen sich viele unwohl mit der Entscheidung, das Abitur stattfinden zu lassen. Und ich kann sie verstehen, wir befinden uns schließlich in einer Ausnahmesituation, die die Welt größtenteils still stehen lässt. Niemand kann momentan voraussagen, wie es weitergehen wird. Und das bedeutet auch, dass die Prüfungen doch nicht stattfinden könnten, sollte das Infektionsrisiko steigen.

Es wird zwar gesagt, dass wir diesjährigen Abiturient*innen in keinster Weise benachteiligt werden sollen, damit wir ein Abiturzeugnis erhalten und studieren können; doch was bringt uns das, wenn wir nicht unsere volle Leistung erbringen können? Niemand kann mir ernsthaft erzählen wollen, dass wir mit Online-Aufträgen und Videokonferenzen genauso gut vorbereitet werden, wie es in den letzten regulären Unterrichtswochen geschehen wäre. Ganz zu schweigen davon, was es psychisch mit einem macht, sich die ganze Zeit nicht sicher sein zu können und praktisch auf sich alleine gestellt zu sein. Hobbys fallen größtenteils aus und somit auch der Ausgleich zur Schule und dem Lernen, was eine enorme psychische Belastung darstellen kann.

Ich finde es wichtig anzuerkennen, dass die Umstände besonders sind, denke aber nach wie vor, dass es kein Durchschnittsabitur geben sollte. Die ganze Thematik ist heikel und ich bin mir selbst auch nicht sicher, allerdings wäre eine Leistungsüberprüfung in den Prüfungsfächern meiner Meinung nach in jedem Fall sinnvoll.  Irgendwie möchte ich mein Abitur auch trotz allem noch verdienen.

Häufig gestellte Fragen zum laufenden Schulbetrieb und damit auch zu den Abiturprüfungen beantwortet die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) hier. Auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen werden dort vorgestellt. Auf dem Hamburger Bildungsserver finden sich wie immer Prüfungsregelungen und Materialien zum Prüfungsstoff der jeweiligen Fächer. Unsere Kolumnistin und Abiturientin Mascha empfiehlt zudem die Lernapp SimpleClub.

Von Mascha

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